Unternehmerische Sphäre
Unternehmerische Sphäre in der Region Zlín
Am Ende des Jahres 2010 wurden im Unternehmensregister (Registr ekonomických subjektů) insgesamt 134 374 Unternehmen mit Sitz in der Region Zlín erfasst. Im Vergleich zu demselben Zeitraum des Jahres 2009 hat sich deren Anzahl um 2 504 vergrößert, das heißt um 1,9 %. In der Struktur der Wirtschaftssubjekte nach Rechtsform entfiel der größte Anteil auf natürliche Personen, deren Anzahl 109,3 Tausend ausmachte, das heißt 81,4 % von der Gesamtanzahl der Unternehmen in der Region. Davon waren mehr als 102 Tausend Gewerbetreibende (76,0 %), etwa 5,3 Tausend freiberufliche Personen (3,9 %) und 1,9 Tausend landwirtschaftliche Unternehmer (1,4 %). Die zweitgrößte Gruppe stellten Handelsgesellschaften dar. Am Ende des Jahres 2010 umfasste diese Gruppe insgesamt 13,4 Tausend Unternehmen, das heißt 10,0 % von der Gesamtanzahl der Unternehmen in der Region. Zu weniger zahlreichen Formen gehören zum Beispiel Körperschaften, Organisationseinheiten der Körperschaften, Wohnungseigentümergemeinschaften oder ausländische natürliche Personen.
Struktur der Industrie in der Region Zlín
Das jetzige industrielle Potential der Region basiert auf der Existenz von ursprünglichen Schlüsselproduktionsunternehmen. Von wesentlicher Bedeutung sind Unternehmen, die in den Bereichen Gummi- und Kunststoffindustrie, Elektronik und Elektrotechnik, Lebensmittelindustrie, Maschinenbau, Bauwesen oder Möbelherstellung tätig sind. In den letzten Jahren entwickelt sich in der Region sehr intensiv auch der Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Das industrielle Potential der Region Zlín bilden Unternehmen der verarbeitenden Industrie, die 17,2 % der Gesamtzahl der registrierten Unternehmen darstellen. An der Bruttowertschöpfung hat die verarbeitende Industrie einen Anteil von 39,1 %, was den höchsten Wert unter den Regionen der Tschechischen Republik (der durchschnittliche Wert für die Tschechische Republik lag bei 34,7 %) darstellt. Sonstige Wirtschaftszweige der Region beteiligen sich an der Bruttowertschöpfung mit weniger als 10 %, mit Ausnahme der Bereiche Handel (11,9 %) und kommerzielle Dienstleistungen (11,1 %). Die verarbeitende Industrie ist auch der größte Arbeitgeber innerhalb der Region. Nach der Stichprobenuntersuchung der Arbeitskräfte wurden in diesem Zweig im Jahre 2008 102,7 Tausend Arbeitnehmer beschäftigt, was 36,2 % von der Gesamtzahl der Beschäftigten in der Region (Tschechische Republik – 28,6 %) darstellte. In Bezug auf deren Struktur entfällt der größte Anteil an gesamten Umsätzen im Rahmen der verarbeitenden Industrie auf die Gummiindustrie.
Kunststoff- und Gummiindustrie
In den letzten Jahren erlebte die Kunststoffindustrie in der Region Zlín eine außergewöhnliche Entwicklung. Die Bedeutung der Branche nahm auch dank der engen Bindung an die sich dynamisch entwickelnde Automobil- und Elektrotechnikindustrie zu. Seine Perspektive wird weiterhin verstärkt, und zwar durch eine gute Rohstoffbasis, weitreichende Lieferbeziehungen mit daran anknüpfenden Industriesegmenten, steigende Konkurrenzfähigkeit von inländischen Herstellern dank des Zuflusses von Spitzentechnologien sowie auch durch den bisherigen niedrigen Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststoffen. Die ständig zunehmenden Möglichkeiten der Verwendung von Gummi- und Kunststoffprodukten bieten sich im Bereich Lebensmittelindustrie (insbesondere Verpackungen), Bauwesen, Energiewirtschaft sowie im Sortiment an Waren für Haushalt und Freizeit und andere Gebiete. In der Region ist der Kunststoff-Cluster – Plastikářský klastr z.s.p.o., der Einzelunternehmen im Rahmen des einschlägigen Bereichs vereinigt, aktiv. Zurzeit hat diese Vereinigung 32 Mitglieder und hat ihre Aktivität auch außerhalb der Grenzen der Region Zlín erweitert.
Chemieindustrie
Die Chemieindustrie zählt zu den stabilen Branchen, deren Produkte in der Landwirtschaft sowie im Bauwesen von unersetzlicher Bedeutung sind und die eine unverzichtbare Quelle von Rohstoffen für andere Industriezweige darstellen.
Maschinenbauindustrie
Die Maschinenbauindustrie bietet in der Region Zlín ein sehr breites Produktionsspektrum und es ist nicht möglich, sie ganz pauschal zu behandeln. Das erweiterte Herstellungsprogramm der Region Zlín basiert auf der Herstellung von Maschinenbestandteilen und Komponenten, die insbesondere für den Verkehrsmaschinenbau bestimmt sind, auf der Herstellung von Hydrauliksystemen, Automaten und Bearbeitungszentren, speziellen Großrundstrickmaschinen, Stahlkonstruktionen und Schmiedestücken. Einen langfristigen Trend stellt die Exportfähigkeit der Branche außerhalb des Gebietes der Tschechischen Republik dar, was auf ein erhebliches Maß von Herstellungsqualität und Konkurrenzfähigkeit hinweist, und zwar insbesondere auf den westlichen Märkten.
Schuh- und Lederwarenindustrie
In der Region gehört die Schuh- und Lederwarenindustrie zu den traditionsreichsten Branchen, die Branchenperspektive geht jedoch infolge des Verlustes des russischen Marktes und infolge der Zunahme der asiatischen Konkurrenz zugrunde. Die Schuhfirmen in der Region Zlín konzentrieren sich vor allem auf die Herstellung von Spezialschuhen (orthopädische Schuhe, Diabetiker-, Arbeits- und Sicherheitsschuhe).
IKT und Elektrotechnik
Signifikant vertreten ist in der Region ist die Elektrotechnik- und IKT-Branche, die zu den Branchen mit dem größten Innovationspotenzial gehört.
Bauindustrie
Die Bauindustrie vertreten in der Region vor allem einige große Firmen, die wesentlich zum BIP-Wachstum der Region beitragen.
Lebensmittelindustrie
Die Lebensmittelindustrie vertreten Firmen, die sich vornehmlich auf die Verarbeitung von Fleisch, haltbaren und gekühlten Produkten sowie auf die Herstellung von Vitaminen, Nahrungsergänzungsmitteln und Mineralwasser konzentrieren.
Export
Das Volumen der Warenausfuhren aus der Region Zlín sank im Jahre 2010 um 15,6 % im Vergleich zum Jahre 2008. In absoluten Zahlen bedeutete dies einen Rückgang von 118,4 Milliarden Kronen (CZK) auf 99,9 Milliarden Kronen (CZK). Der Anteil der Region Zlín am gesamten Export der Tschechischen Republik betrug 4,7 % (im Jahre 2008 war es 4,8 %) und der Anteil der Region Zlín am Rückgang im Rahmen der ganzen Tschechischen Republik betrug fast 5 %. Hierzu ist zu bemerken, dass sich mehr als ein Zehntel des nationalen Volumens nicht regional zuordnen lässt (der Anteil am nicht genau bestimmten Export hat sich seit 2004 sechzehnfach erhöht). Mit einer Pro-Kopf-Exportberechnung von 166 Tausend Kronen (CZK) rangiert die Region Zlín an der sechsten Stelle.Im Rahmen des regionalen Exportes dominierten Maschinen und Anlagen (34,5 %), Halbprodukte und Werkstoffe (33,6 %), anschließend gefolgt von industriellen Verbrauchsgütern (11,2 %), Chemikalien und verwandten Produkten (8,6 %), Lebensmitteln und lebenden Tieren (7,5 %).
Im Jahre 2009 stellten die wichtigsten Exportartikel dar: Reifen, Gummiprodukte und Luftschläuche (22,6 %), Elektronikprodukte (9,7 %) und Ersatzteile sowie Zubehör für Kraftfahrzeuge (5,4 %). Im Rahmen der Tschechischen Republik zählte die Region Zlín vor allem zu den größten Exporteurinnen von Kaffee und Kaffee-Ersatzprodukten, Reifen und Luftschläuchen, Sprengstoffen und pyrotechnischen Produkten, aber auch, zum Beispiel, von Fertigbauten, Waffen und Munition, Schuhen, Elektronenröhren, Röntgenröhren, Dioden, Transistoren und so weiter. Was den Export angeht, wies die Region Zlín im Jahre 2010 eine sehr vielfältige territoriale Struktur auf. Ein Großteil der Exporte ging in andere entwickelte Marktwirtschaftsländer (89,7 %), jedoch ging ein relativ großer Prozentsatz, im Vergleich zu den anderen Regionen der Tschechischen Republik, auch in weniger entwickelte Marktwirtschaftsländer und in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.
Auslandsinvestitionen in der Region Zlín
In den Jahren 1993 – 2009 erreichte die Region Zlín den siebten Platz hinsichtlich der Investitionsprojekte innerhalb der Tschechischen Republik. Im Laufe dieser Jahre wurden mit Unterstützung der Agentur CzechInvest 4 469 neue Arbeitsplätze geschaffen, und die Investitionen überschritten 21 Millionen Kronen (CZK). Das Gesamtvolumen der Investitionen in der Tschechischen Republik betrug 665 280 Millionen Kronen (CZK). In Bezug auf das Investitionsvolumen erreichte die Region Zlín den elften Platz. Hinter der Region Zlín rangierten die Südböhmische Region – Jihočeský kraj und die Region Karlsbad – Karlovarský kraj. Im Laufe der letzten 7 Jahre steigt das Volumen der direkten Auslandsinvestitionen in der Region Zlín. Dieser deutliche Anstieg ist mit dem Bau von Industriezonen, die ausländisches Kapital in die Region angezogen haben, verbunden.
Der bedeutendste Investor im Rahmen der Region Zlín ist die Gesellschaft Continental AG. Es geht um einen Investor aus Deutschland, der über 5 Milliarden Kronen (CZK) in ihre tschechische Zweigstelle in Otrokovice (Bezirk Zlín), die zum Gummisektor gehört, investiert hat.
Weitere bedeutende Auslandsinvestoren:
- RWE SHOTT Solar – Deutschland – sonstige Industrie
- CIE Automototive – Spanien – Automobilindustrie
- Andreas Quellmalz – Deutschland – Automobilindustrie
- ON Semiconductor – USA – Elektrotechnikindustrie
- AVX, Kyocera Group – Japan – Elektrotechnikindustrie
- Tajmac ZPS – Italien – Maschinenbauindustrie
Industriezonen in der Region Zlín
In der Region Zlín sind insgesamt 16 für Auslandsinvestoren geeignete Industriezonen zu finden. Zu den wichtigen Entwicklungsflächen und Industriezonen in der gegebenen Region zählen:
- Industriezone Holešov (Fläche 360 ha, Bezirk Kroměříž – Kremsier) – Verarbeitungs- und Textilindustrie, Polygraphie, Maschinenbau, Automobilindustrie, Elektronikindustrie und Kunststoffverarbeitung,
- Industriegelände in der Nähe der Gemeinde Hulín (Gesamtfläche 22,1 ha, Bezirk Kroměříž – Kremsier) – Bau- und Verarbeitungsindustrie,
- Industriezone Zlín – Cecilka (Gesamtfläche 22,1 ha, Bezirk Zlín) – Industrieproduktion, Logistik, Verwaltung,
- Industriezone Vsetín – Bobrky (Gesamtfläche 24,5 ha, Bezirk Vsetín) – Industrieproduktion,
- Industriezone Slavičín (Fläche 340 ha, Bezirk Zlín) – Industrieproduktion, Verwaltung,
- Lešná (Fläche 53,9 ha , Bezirk Zlín) – Industrieproduktion,
- Kunovice (Fläche 66 ha, Bezirk Uherské Hradiště) – Industrieproduktion,
- Rožnov pod Radhoštěm – Zubří (Fläche 20 ha, Bezirk Vsetín) – Leichtindustrieproduktion,
- Spytihněv (Fläche 83,7 ha, Bezirk Zlín),
- Staré Město – Hlaviny, Špilov (Fläche ca. 31 ha, Bezirk Uherské Hradiště) – Industrieproduktion,
- Uherský Brod – U Slováckých strojíren (Fläche 30 ha, Bezirk Uherské Hradiště) – Industrieproduktion.